Volles Programm beim Leichtathletik-Tag der LG Steinlach
- Neue Stadionrekorde im Stabhochsprung, Weitsprung und Diskus
Es war das erwartete Feuerwerk der Leichtathletik beim 3. Abendsportfest der LG Steinlach am 2. August im Mössinger Ernwiesenstadion. Im Weitsprung der Männer flog Julian Howard, LG Region Karlsruhe, als Sieger auf die neuen Stadionbestweite von 7,77m. Beim Stabhochsprung der Frauen knackten Martina Schultze, VfL Sindelfingen, und Kristina Gadschiew, LAZ Zweibrücken, mit übersprungenen 4,41m den alten Stadionrekord gleich zweifach. Bei den Männern wurde die alte Bestmarke zwar nur um einen Zentimeter, aber ebenfalls gleich doppelt von Daniel Clemens, LAZ Zweibrücken, und Florian Gaul, VfL Sindelfingen, mit 5,31m überboten. Kurios dabei: Daniel Clemens errang den Tagessieg mit nur einem einzigen gültigen Sprung über diese Höhe. An den dann aufgelegten 5,51m scheiterte er denkbar knapp. Katinka Urbaniak, LG Filstal, schraubte die alte Stadionbestweite im Diskus der Frauen auf starke 49,90m.
„Besser als Regen“, war der Kommentar vieler Athleten zu der Bruthitze am Freitag mit über 35 Grad. Die meisten nahmen die hochsommerlichen Temperaturen gelassen und suchten schattige Fleckchen im Stadion. Am Abend waren dann die Bedingungen für die Springen geradezu ideal.
Beim Stabhochsprung der Männer hatte Daniel Clemens an diesem Abend viel Selbstvertrauen. Er stieg erst bei 5,31m in den Wettkampf ein und übersprang diese Höhe gleich im ersten Versuch. Das reichte zum Sieg. Florian Gaul, der Vorjahressieger, hatte diese Höhe erst im zweiten Versuch geschafft. Bei beiden Athleten war bei den hervorragenden Bedingungen deutlich sichtbar mehr drin. Florian Gaul war bei seinen drei Versuchen über 5,41m jeweils schon über der Latte, riss sie dann aber noch unglücklich. Daniel Clemens ließ 5,51m auflegen und versuchte sich an dieser neuen persönlichen Bestmarke. Auch er hatte die Höhe, aber die Latte blieb nicht liegen. In diesem spannenden Wettkampf belegten Marian Reichert, LAZ Salamander Kornwestheim-LB, und Jakob Köhler-Baumann, LG Filstal, mit 5,21m jeweils Platz drei.
Hochspannung auch bei den Frauen im Stabhochsprung: Martina Schultze und Kristina Gadschiew hatten beide 4,41m im zweiten Versuch übersprungen. Die dann für beide Athletinnen aufgelegten 4,51m hätten für Martina Schultze neue persönlich Bestleistung bedeutet. Für Kristina Gadschiew wäre diese Höhe gut eine Woche vor den Weltmeisterschaften in Moskau schon fürs Selbstvertrauen wichtig gewesen. Trotz guter Sprünge scheiterten beide Athletinnen an diesem Abend letztlich an dieser Höhe. Joana Kraft, TuS Metzingen, sprang bis 4,26m ohne Fehlversuch, musste dann aber bei 4,36m passen.
Im Weitsprung der Männer lief es bei Favorit Julian Howard zunächst überhaupt nicht. Vier übertretene Sprünge in Folge ließen schon eine kleine Sensation befürchten, bevor der 8m-Springer dann doch noch den Balken traf und das Springen mit guten 7,77m gewinnen konnte. „Ein katastrophaler Sprung“, war dazu sein Kommentar. Den Zuschauern kam es allerdings nicht so vor. Sie waren begeistert von diesem neuen Stadionrekord. Zweiter wurde Hannes Noller, LAV Stadtwerke Tübingen, mit 7,10m, vor Simon Bräuchle, ebenfalls LAV Stadtwerke Tübingen, mit 6,94m.
Bei den Frauen ging der Sieg im Weitsprung mit 5,69m an Mareike Arndt, LG Filstal. Knapp dahinter mit 5,65m landete die frisch gebackene deutsche U18-Meisterin im Dreisprung, Isabella Marten, LAZ Salamander Kornwestheim-LB auf Platz zwei.
Im Diskus der Männer kam es auch in Mössingen zu dem regelmäßigen Duell der U23-Vorzeigeathleten des WLV, Michael Salzer und David Wrobel. Die 60 Meter und der von Michael Salzer gehaltene Stadionrekord fielen zwar nicht, aber mit 56m-Würfen zeigten die beiden ihr Potenzial. Die Nase vorn hatte zuletzt David Wrobel mit 56,68m.
Beim Diskus der Frauen siegte die süddeutsche Meisterin U23, Verena Tobis, TSV Gomaringen, mit 43,65m. Die größte Weite und Stadionrekord bei den Frauen warf jedoch die deutsche U20-Vizemeisterin, Katinka Urbaniak, LG Filstal, bei den wJU20 mit 49,90m.
Teilweise sehr beachtliche Leistungen auf nationalem Niveau erzielten die jugendlichen Athleten in den Disziplinen Stabhochsprung, Diskus und Hürden, die zeigen, dass der Nachwuchs weiter im Kommen ist. Bei den mJU18 stellte der deutsche U18-Vizemeister im Stabhochsprung, Jan Hafner, LG Filstal, auch in Mössingen seine Extraklasse mit 4,51m unter Beweis. Er war bis zu dieser Höhe ohne Fehlversuch gesprungen und scheiterte erst an der aufgelegten neuen Bestleistung von 4,71m. Sonja Hafner, LG Filstal, ragte mit 3,31m bei den wU14 ebenfalls deutlich heraus, gefolgt von Lea-Madlen Fundel, LG Eningen-Reutlingen, mit starken 3,01m. Im Diskus zeigte Niklas Kretschmer, LG Eningen-Reutlingen, in M15 mit 50,48m eine herausragende Leistung. Auch der zweitplatzierte Sören Rath, LG Steinlach, findet mit 47,61m Eingang in die DLV-Bestenliste. In M12 warf Tom Ediger, Wuppertaler Sportverein, den 750g-Diskus auf sensationelle 37,45m.
Großes Interesse bestand am Ferienprogramm der LG Steinlach. 60 Kinder tummelten sich spielerisch an den Stationen vom „Fliegen mit Stäben“ bis zum „Formel 1-Parcour“. Angesicht der Temperaturen waren dann aber Rasensprenger und Wassertransport-Spiele gefragt.
Alles in allem ein rund herum gelungener, prall gefüllter Leichtathletik-Tag, der für jede Altersgruppe die ganze Bandbreite dieser vielfältigen Sportart bot.
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