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Zwei Top 10-Plätze bei der WM

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Andreas Rath und Wiebke Schiwy von der LG Steinlach-Zollern erreichten bei schwierigen Bedingungen jeweils Top 10-Plätze bei der Xterra-Weltmeisterschaft.

Geschrieben von Wiebke Schiwy. Veröffentlicht in Tria Aktuelles.

Am letzten Septemberwochenende (28. September 2024) trafen sich über 1.000 Crosstriathleten aus 55 Nationen zur Xterra-Weltmeisterschaft im italienischen Trentino am Molvenosee, einem der schönsten (und kältesten) Seen Italiens. Von der LG Steinlach-Zollern waren zwei Sportler mit am Start. Andreas Rath, der sich überraschend schon früh in der Saison beim Xterra am Gardasee für die WM qualifiziert hatte, und die frisch gebackene Deutsche Meisterin Wiebke Schiwy waren ein paar Tage vor dem Rennen angereist, um sich optimal vor Ort vorzubereiten.

Wie schon fast zu erwarten war, begrüßte das Wetter die Athleten mit Nebel, Regen und kühlen Temperaturen, so dass zeitweise die Radstrecke zur Besichtigung im Vorfeld gesperrt werden musste, um den Untergrund für das anstehende Rennen zu schonen. Am Wettkampftag waren glücklicherweise die Regenwolken über den Dolomitengipfeln verschwunden und die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Allerdings stand bis eine Stunde vor dem Start nicht fest, ob das Schwimmen stattfinden würde - und wenn ja, über welche Distanz. Zur üblichen Startaufregung gesellte sich nun noch die Unsicherheit, welche Schwimmstrecke im 14°C kalten Wasser die Teilnehmer erwarten würde. Aufgrund der kalten Außentemperatur von nur 10°C entschied der italienische Triathlonverband, das Schwimmen auf 750m, also eine Runde im See, zu verkürzen.

Für Wiebke Schiwy war diese Entscheidung eher ein Nachteil, da sie als sehr gute Schwimmerin regelmäßig im vorderen Bereich des Frauenfeldes aus dem Wasser kommt und oft auch viele Männer hinter sich lässt. Statt auf 1500 Metern konnte sie ihre Schwimmstärke nur auf 750 Meter ausspielen und daher einen geringeren Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen herausholen. Sie kam gut mit den kalten Wassertemperaturen zurecht und konnte schnell sogar auf die langsameren Athleten der beiden vor ihr gestarteten Startgruppen aufschließen. Nach gut 16 Minuten erreichte sie als 13. Frau die Wechselzone.
Die Radstrecke begann mit einem flachen Teil entlang des Sees und kletterte dann im Wald steil in die Berge um Molveno. Aufgrund des ergiebigen Regens in der Rennwoche waren die Auffahrten im Wald teils matschig und die Wurzeln rutschig, so dass viele Schiebepassagen die Athleten vom Rad zwangen. Die lange Abfahrt hinunter in die Altstadt von Molveno über angelegte Biketrails und technische Wurzel- und Steinpassagen war dank der Sonne etwas abgetrocknet und dadurch gut zu fahren. Trotz nicht ganz perfekter Beine in den Auffahrten mit gut 1000 Höhenmetern teilte sich Wiebke Schiwy die Bikestrecke gut ein und konnte nach gelungenen Abfahrten motiviert den Trailrun starten, der 10 km mit ca. 300 Höhenmetern über zwei Runden durch den Wald oberhalb des Molvenosees führte. Die zwei steilen Uphills zu Beginn der Runde kosteten einige Körner, doch auf den steilen, mit Steinen und Wurzeln durchsetzten Bergabpassagen konnte sie wieder etwas Boden gutmachen.
Nach 3:56 Stunden erreichte sie zufrieden auf Platz 6 in ihrer stark besetzten Altersklasse W45 das Ziel. Wer weiß, was mit einer regulär langen Schwimmstrecke noch möglich gewesen wäre, denn ihr Rückstand auf den Bronzerang betrug nur wenige Minuten.

Ihr Vereinskamerad Andreas Rath erwischte ein von Anfang bis Ende perfektes Rennen. Die verkürzte Schwimmstrecke kam ihm entgegen, da er seit einer Verletzung noch mit Trainingsrückständen im Schwimmen zu kämpfen hat. Auf den steilen Auffahrten und auch den matschigen Schiebepassagen bergauf konnte Rath seine Stärke auf dem Mountainbike ausspielen. Da er über den Winter auch an Querfeldein-Rennen teilnimmt, bei denen das Tragen und Schieben des Rades zur Tagesordnung gehört, stellte das für ihn auf den anspruchsvollen Trails der Brenta-Dolomiten kein größeres Problem dar. In der teilweise technischen und rutschigen Abfahrt konnte er dann weiter Zeit gut machen, musste aber auch zwei Schreckmomente in Form von Beinahe-Stürzen überstehen, bevor er auf den abschließenden Trailrun ging. Nach zügigem Wechsel konnte er dann sofort ein hohes Tempo anschlagen und von Platz 13 vom Rad kommend noch auf den 9. Rang seiner Altersklasse M40 nach vorne stürmen. Nach 3:15 Stunden erreichte er sehr zufrieden das Ziel.
Sein hochgestecktes Ziel, die WM mit einem Top 10-Ergebnis zu beenden, hatte er damit überglücklich erreicht und stellte freudig fest, dass sich das jahrelange Hinarbeiten auf DAS perfekte Rennen gelohnt hat.

Herzlichen Glückwunsch!