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Schlammschlacht mit Happy End

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Der verschlammte Wald- und Wiesenkurs beim Xterra Swiss zwang immer mal wieder zu Schiebepassagen und machte das Vorankommen extrem anstrengend.

Geschrieben von Wiebke Schiwy. Veröffentlicht in Tria Aktuelles.

Am 22. Juni  2024 fand im Schweizer Jura in La Brevine am Lac de Tailleres der Xterra Schweiz statt. LGSZ-Crosstriathletin Wiebke Schiwy hatte sich nach dem Start beim Xterra Gardasee vier Wochen zuvor relativ spontan zu einem Start entschieden, mit der Hoffnung auf eine schöne technisch nicht zu anspruchsvolle Strecke in schöner Natur und einer weiteren Chance auf die Qualifikation für die Xterra-WM im italienischen Molveno Ende September.

Die Regenfälle der vergangenen Tage ließen allerdings befürchten, dass das Rennen zumindest dreckig werden würde. Noch am Morgen des Rennens - Start ist beim Xterra traditionell gegen Mittag - schüttete es in Strömen und schon das Einrichten der Wechselzone war eine Herausforderung. Zum Glück ließ der Dauerregen kurz vor dem Start nach, so dass die Hoffnung bestand, wenigstens von oben trocken zu bleiben. Gemeinsam gingen alle etwa 250 Altersklassen-Athleten drei Minuten nach dem Elitefeld auf die 1500m lange Schwimmtrecke. Wiebke  Schiwy erwischte einen guten Start und konnte sich mit langen ruhigen Zügen im vorderen Feld der Männer behaupten. Zum Ende der Schwimmtrecke schwamm sie sogar auf zwei vor ihr gestartete Elite-Starterinnen auf, gut erkennbar an der Farbe der Badekappe. Es stellte sich am Ende auch heraus, dass das für die beste Schwimmzeit aller gestarteten Frauen reichte.

Die Laufstrecke zur Wechselzone war mit gut 300m über kalten Asphalt relativ lang, so dass einige Athleten ein Paar Laufschuhe an den Schwimmausstieg gestellt hatten. Aufgrund der kühlen Temperaturen von nur 11 Grad entschied sich Wiebke Schiwy in der Wechselzone dafür, eine leichte Windjacke überzuziehen und nahm die 30 km lange Radstrecke, gespickt mit gut 1000 hm und vielen Waldtrails und Wiesenpassagen, in Angriff. Jetzt zeigte sich die verheerende Wirkung des Regens auf den Untergrund: die Radstrecke war komplett aufgeweicht, die Wiesenabschnitte rutschig wie Schmierseife, viele Teile der Strecke waren so schlammig, dass an Fahren nicht zu denken war. In einigen Schlammlöchern versanken die Teilnehmer bis zum Knöchel. Die vielen Schiebepassagen bergauf und bergab wurden teilweise noch durch klebrigen Schlamm erschwert, der sich an Reifen und Rahmen festsetzte, so dass sich die Räder gar nicht mehr drehten. Dadurch wurde die Radstrecke extrem langsam. Fast die Hälfte der Frauen wurde nach dem Biken aus dem Rennen genommen, weil sie das Zeitlimit überschritten hatten.

Trotz aller Widrigkeiten und auch dank ihres starken Schwimmens konnte Wiebke nach über drei Stunden Kampf in der 'Schlammhölle von La Brevine ' die Laufstrecke von 9 km mit 300 Höhenmetern entlang des Lac de Tailleres und durch die Höhen rund um La Brevine in Angriff nehmen. Die Laufstrecke ließ sich trotz einiger rutschiger Passagen gut laufen und Wiebke konnte mit einer stabilen Laufperformance das Ziel erreichen: kaputt und dreckig, aber stolz auf diese Leistung.

Am Ende stand ein guter 3. Platz in der abermals sehr starken Altersklasse 45-49 zu Buche. Das große Happy End folgte zwei Wochen später per Email: Ihre starke Leistung reichte für einen der begehrten Plätze für die Xterra-WM im Herbst!

Herzlichen Glückwunsch!