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Weltklasse-Mehrkampf-Meeting in Götzis: Sandrina Sprengel bei ihrer Premiere – mit Riesenpech und eindrucksvoller Reaktion


Geschrieben von Martin Grundmann. Veröffentlicht in LA Aktuelles.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAGötzis ist mittlerweile seit 50 Jahren das weltweite Mekka der Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen. Was Wimbledon für den Tennissport ist, ist die kleine Gemeinde in Vorarlberg für die Mehrkämpfer in der Leichtathletik. In diesem Jahr war auch Sandrina Sprengel von der LG Steinlach-Zollern dort zum ersten Mal am Start. Nachdem sie 14 Tage zuvor bei einem Vierkampf in Neuwied die deutsche Siebenkampf-Elite hinter sich gelassen hatte, durfte man auf ihr Abschneiden sehr gespannt sein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADoch bereits nach wenigen Sekunden war der Siebenkampf für die letztjährige U20-Europameisterin im Prinzip schon wieder beendet. Beim Auftakt über die 100m Hürden fädelte sie mit den Zehen an der letzten Hürde ein, verlor das Gleichgewicht und konnte einen Sturz nicht mehr vermeiden. Damit bekam sie in der ersten Disziplin keine Punkte und hatte bereits alle Chancen auf eine gute Platzierung in diesem hochkarätigen Meeting vertan. Solch ein gravierendes Missgeschick lässt sich dann nicht binnen Minuten aus dem Kopf verdrängen, so dass die LGSZ-Siebenkämpferin auch beim gleich anschließend stattfindenden Hochsprung noch daran zu „knabbern“ hatte. Letztendlich übersprang sie ordentliche 1,74m, kam aber noch nicht wieder an ihre zuletzt gezeigte Leistung von 1,82m heran. Nach einer etwas längeren Pause zeigte Sandrina Sprengel in der dritten Disziplin Nehmerqualitäten. So steigerte sie sich gleich in ihrem ersten Versuch beim Kugelstoßen mit dem 4kg-schweren Gerät um über einen halben Meter auf starke 13,16m. Eine weitere eindrucksvolle Leistungssteigerung ließ sie über 200m mit erstmals einer Zeit unter 24 Sekunden folgen: 23,98s wurden gestoppt.

Götzis 3 200BildAuch zu Beginn des zweiten Tages zeigte sich die 20-jährige, die damit die jüngste Teilnehmerin in Götzis war, von ihrer besten Seite. Mit 6,29m erzielte sie die zweitbeste Weite ihrer Laufbahn und war viertbeste Springerin beim Weltklasse-Meeting. Beim Speerwerfen hatte Sandrina Sprengel anfangs Probleme, den 600g Speer in den Sektor zu treffen. Doch in ihrem dritten und letzten Versuch erzielte sie gute 43,31m. Auch wenn sie aufgrund der fehlenden Punkte aus dem Hürdensprint keine Chancen mehr in der Gesamtwertung hatte, ließ es sich die LGSZ-Siebenkämpferin auch im abschließenden 800m-Lauf nicht nehmen, nochmal ihr Bestes zu geben und sich voll auszupowern. Als Lohn standen für sie im Ziel 2:18,86min zu Buche - eine Zeit nur knapp über ihrer persönlichen Bestleistung.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADamit hatte Sandrina Sprengel, eine der größten deutschen Nachwuchshoffnungen im Siebenkampf, eindrucksvoll unterstrichen, dass sie ihr Leistungsniveau noch einmal angehoben hat und dass sie einen unbändigen Leistungswillen mitbringt. Man darf gespannt sein, welches Punkteniveau die Grosselfingerin in diesem Jahr noch erzielen wird. Ihr nächster Start ist Ende Juni beim internationalen Mehrkampf-Meeting in Ratingen vorgesehen.

Herzlichen Glückwunsch!

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