47. Hermannslauf
31 abwechslungsreiche Kilometer im Teutoburger Wald
Eine kleine Gruppe Mössinger Läufer aus den Reihen der LG Steinlach-Zollern hatte sich vergangenes Wochenende gen Norden aufgemacht, um am Sonntag (29. April) im Teutoburger Wald am traditionellen Hermannslauf teilzunehmen. Dieser immer am letzten Sonntag im April ausgetragene Lauf ist in Nordrhein-Westfalen ein Klassiker, welcher jährlich rund 7.000 Läufer sowie auch einige Walker und Wanderer in seinen Bann zieht. Die Voranmeldung Mitte Januar war auch dieses Jahr binnen Stunden voll.
Wer sich mit Streckenverlauf und Höhenprofil etwas eingehender beschäftigt, dem wird schnell klar, dass der Lauf zur anspruchsvollen Kategorie zählt und es aufgrund der Topographie ratsam ist, gut einzuteilen. Denn trotz der negativen Höhenmeter (Anstieg ca. 568 m/Abstieg ca. 774 m) geht die Strecke nicht permanent bergab, sondern hat jede Menge, teilweise fordernde Rampen - man sagt ihm nach, dass „der Hermann“ seine eigenen Gesetze habe…
Der Start in Detmold am Hermannsdenkmal mitten im Wald findet in drei Startblöcken statt, Rainer Boenigk, Kay Scherer und Marcus Strohmaier starteten in Block A, Tanja und Stefan Herter zogen es vor, krankheitsgeschwächt und verletzungsbedingt in Block B zu starten, den Lauf aber trotzdem unter die Schuhe zu nehmen. Die Strecke führt über 31,1 Kilometer durch den Teutoburger Wald nach Bielefeld, wo sich an der Sparrenburg das Ziel befindet. Die wechselnden Untergründe mit überwiegend Sand- und Waldboden, aber auch Kopfsteinpflaster, Asphalt und Beton fordern den Läufer körperlich aber auch mental. Insbesondere an den Bergabpassagen mit Steinen und Wurzeln ist Vorsicht geboten - was einige Teilnehmer zu spüren bekamen. Der Rettungsdienst behandelte ca. 100 Läufer und Läuferinnen. Ernsthaft verletzt wurde aber niemand. Auch die LG Steinlach-Zollern-Starter blieben davon glücklicherweise verschont. Vom Start weg ging es am Hermannsdenkmal vorbei gleich eine Rampe über ca. 2, 5 Kilometer rd. 170 m hinunter und man musste schon hier aufpassen, nicht zu schnell zu werden, um die Muskulatur nicht gleich zu übersäuern. Der erste Anstieg ließ aber nicht lange auf sich warten und schnell zeigte sich, dass sich das regelmäßige Training am Hausberg „Dreifürstenstein“ bezahlt macht. Nach einer zweiten knackigen Bergabpassage ging es dann erst einmal über mehrere Kilometer stetig leicht bergauf bis Kilometer 16, um dann wieder rasant über Kopfsteinpflaster bis Kilometer 18 nach Oerlinghausen hinunter, wo die Zwischenzeit genommen wurde, abzufallen. Hier zeigte sich der weitere legendäre Ruf des „Hermanns“. Volksfeststimmung an der gesamten Strecke. Hier ging die Post ab. Durch ein Spalier von Menschen - Atmosphäre wie bei der Tour de France - wird man durch eine jubelnde Menge über das Kopfsteinpflaster gepuscht. Gänsehaut pur! Insgesamt waren nach Schätzungen des Veranstalters entlang der gesamten Strecke 30.000 bis 40.000 Zuschauer, die für gute Stimmung und Unterstützung sorgten. Über die nächsten ca. 4 Kilometer ging es wieder in Wellen stetig bergauf, um dann an der Autobahnbrücke Lämershagen ein weiteres zuschauerträchtiges „Schmankerl“ bereitzuhalten: 127 unregelmäßige Stufen bergauf! Wer es bis jetzt noch nicht gemerkt hatte, dem wurde spätestens hier klar: der „Hermann“ hat seine eigenen Gesetze! Auf den nächsten ca. 4 Kilometern ging es erneut in Wellen bergauf und -ab und forderte von den Läufern die letzten Körner, aber auch die letzten 3 Kilometer taugten, trotz überwiegend bergab, nicht unbedingt zum Zielsprint.
Die LG-Athleten schlugen sich wacker und kamen ohne Blessuren heil ins Ziel, wo sie von einem der ca. 800 Helfer die Finisher-Medaille umgehängt bekommen haben.
Kay Scherer lief vom Start weg ein konstantes Rennen und erreichte in einem „lockeren“ Tempo nach 02:25:38 h als 252. (34. AK M40) das Ziel, auch Rainer Boenigk fand einen guten Rhythmus und finishte mit 02:42:49 h (Gesamt 806., 51. AK M55). Bei Marcus Strohmaier bewahrheiteten sich leider seine Befürchtungen hinsichtlich seines Trainingsrückstandes - ab Kilometer 20 war es ein zähes, einsames Rennen gegen „den Kopf“, am Ende reichte es zu 02:50:51 h (Gesamt 1249., 174. AK M50). Tanja und Stefan Herter liefen das Rennen von Beginn an gemeinsam und kamen nach 03:15:36 h als 2911. (72. AK W45) und 2912. (414. AK M45) mit einem glücklichen, entspannten Lächeln im Ziel an. Als Mannschaft belegten die fünf Steinlach-Zollern-Starter in 14:30:30 h den 95. Rang.
Die Mössinger „Hermänner“ finden, der „Hermann“ ist ein sehr schöner Landschafts-Trail-Lauf, super organisiert und mit einer fantastischen Stimmung.
Herzlichen Glückwunsch!
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