Nordic Walking Ferienprogramm der LG Steinlach-Zollern 2019:
Walkingtour im Naturpark Schönbuch
Am Sonntag (25. August) ging es zu einer Walkingtour in den Naturpark Schönbuch, ein weiteres Highlight des diesjährigen Sommerferienprogramms der LG Steinlach-Zollern. Passend dazu meinte es auch das Wetter mit einem schönen, herrlichen Sommertag gut mit den Walkerinnen und Walkern. Über zwanzig gutgelaunte Teilnehmer fanden sich am Kloster Bebenhausen ein.
Auf dieser Strecke gab es einige interessante Sehenswürdigkeiten, die der Naturpark zu bieten hat und entdeckt werden wollten. Zunächst erfuhren die Teilnehmer einige Informationen zum Kloster Bebenhausen und zum Naturpark Schönbuch: Das Kloster wurde 1187 gegründet und war über die Jahrhunderte unter anderem Zisterzienserkloster und Jagdschloß der Könige von Württemberg. Der letzte König von Württemberg lebte nach seiner Abdankung hier. Der Naturpark Schönbuch erstreckt sich größenmäßig etwa von Herrenberg bis Aichtal und von Böblingen bis Tübingen und ist etwa 156 km² groß.
Die Tour begann mit einem kurzen Anstieg und führte dann direkt in den Wald. Entlang des idyllischen Goldersbachtals walkte man weiter in den Schönbuch hinein. Die Teilnehmer genossen die schattigen, teils urwaldähnlichen Waldwege, war es doch schon früh recht warm geworden. Kurz vor der Teufelsbrücke konnte man eine mächtige, über 300 Jahre alte Eiche bestaunen, die Oskar Klumpp gewidmet ist; er hat sich für den Erhalt des Schönbuch eingesetzt und damit in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts den Bau des Großflughafens Stuttgart II verhindert. Der Name "Teufelsbrücke" rührt von Einsiedlern aus früheren Zeiten her, die um Mitternacht eine Glocke geläutet haben und hier den Teufel beschworen haben. Gemütlich ging es weiter zur etwa 200 Jahre alten Schlagbaumlinde, die den Namen nach der früher erfolgten Grenz- und Passkontrolle hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief hier die Grenze zwischen der französischen und amerikanischen Zone. Heute ist hier die Regierungsbezirksgrenze zwischen Nord- und Südwürttemberg sowie die Kreisgrenze zwischen Tübingen und Böblingen. Zudem beginnt hier das "Böblinger Sträßle", das Teil der "via rheni", der angeblich über 2000 Jahre alte Rheinstraße ist. Von Speyer her kommend führte die teils schnurgerade Waldstrecke über Echterdingen und Tübingen bis Schaffhausen. Ein Weg von historischer Bedeutung, der wahrscheinlich schon von den Römern, Königen und Kaisern genutzt wurde und ebenso Handelsweg war. Entlang dieser geraden Wegstrecke hielten die Walker und Walkerinnen Ausschau nach Damwild, die in einem Wildgehege zu beobachten waren. Ein Albino ist hier seltene Attraktion und wurde interessiert wahrgenommen. Kurze Rast wurde am Brühlweiher gemacht, einem idyllischen Ort zum Verweilen, wo Seerosen in voller Blüte auf den Biotopen zu sehen waren. Schließlich gab es noch ein Denkmal zu besichtigen, das Wilhelm von Widenmann gewidmet wurde, der sich um die Aufforstung des Schönbuchs verdient gemacht hat und einen forstwissenschaftlichen Lehrstuhl an der Universität Tübingen hatte. Danach galt es, ein Stück der noch ursprünglichen "via rheni" zu bewältigen. Bergab ging es auf noch vorhandenem Kopfsteinpflaster und größeren Steinblöcken, in denen noch teilweise Abdrücke der Karren- und Kutschenräder deutlich zu erkennen waren. Bevor der Naturpark verlassen wurde, stattete man noch kurz den Wildschweinen in ihrem Gehege einen Besuch ab, die sich aus der Sonne zurückgezogen hatten und es sich an einem Teich gut gehen ließen. Zurück gekommen zum Ausgangspunkt wurden Getränke und verschiedene Köstlichkeiten gereicht, die nach dieser Walkingtour am Sonntagmorgen willkommen waren und schnell ihre Abnehmer fanden. Danach ließ man den Sonntagmorgen gemütlich ausklingen.
Bereits am nächsten Samstag (31. August) findet die nächste Nordic-Walking-Veranstaltung im Rahmen des Sommerferienprogramms der LG Steinlach-Zollern statt: es geht zum Dorfhockete-Walking nach Boll, geeignet für alle Walker und Walkerinnen.
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