- Beste Bedingungen, gute Stimmung, Rekorde purzelten
Das Mössinger Ernwiesenstadion war eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften in Ulm und zwei Wochen vor den Europameisterschaften in Zürich am 1. August 2014 Schauplatz hochkarätiger Leichtathletikwettkämpfe. Bei besten Bedingungen gab es gute Ergebnisse. Spektakulär ohne Zweifel der Weltrekord im Stabhochsprung der Frauen W45 von Iris Hill (GBR) über 3,62m. Herausragend der neuen Stadionrekord von Florian Gaul im Stabhochsprung über 5,42m und von Michelle Weitzel im Weitsprung mit 6,19m. Den Diskus der Männer gewann erwartungsgemäß Benedikt Stienen, der mit seiner Weite von 56,83m nicht ganz zufrieden war, ebenso wie Verena Tobis, die nach einer langen Saison mit vielen Wettkämpfen in den USA mit 38,74m den Diskus der Damen gewann. Vor dem Abendsportfest war der Leichtathletiktag der LG Steinlach dem Nachwuchs und der Breite gewidmet. Wuselnde Kinder schon morgens im Ferienprogramm, junge Leichtathleten bei den regional ausgerichteten Wettkämpfen des Nachmittags führten im Tagesverlauf zu den Höhenpunkten des Abends, die schließlich mit einem imposanten Stadionfeuerwerk abgeschlossen wurden.
Kinderleichtathletik im Ferienprogramm
Im Mössinger Ferienprogramm mit 60 Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren hatten die Mädchen und Jungs ihren Spaß an vielfältigen Kinderleichtathletikstationen, vom begehrten „Fliegen mit Stäben“ über die „Formel 1-Rennstrecke“ bis zum Lichtschrankentest der individuellen Höchstgeschwindigkeit. Und auch der Ausdauerspaß kam nicht zu kurz. Am Ende legten die Kinder Laufabzeichen für 15 oder 30 Minuten Dauerlaufen ab.
Nachmittagswettkämpfe
Schöne Ergebnisse wurden bei den Nachmittagswettkämpfen erzielt: Die aktuelle Nummer eins der U18 über 110m Hürden in Württemberg, Tim Holzapfel, LG Steinlach, bestätigte trotz Fußverletzung seine bestechende Form. Mit seiner Zeit von 13,37s verfehlte er allerdings den angepeilten neuen Kreisrekord. Ebenfalls in U18 konnte Eric Bundschuh, VfL Sindelfingen, im Diskus mit 53,50m überzeugen. Die 4x75m-Staffel der mJU14 der LG Steinlach konnte sich deutlich steigern und kommt mit der Siegerzeit von 39,96s auf Rang drei der aktuellen Jahresbestenliste des WLV. Till Kurz, TSV Betzingen, steigerte sich im Diskus M13 als Nummer eins im WLV auf respektable 31,15m. Mit seiner erneuten Leistungssteigerung auf 10,17s über 60m Hürden schiebt sich in M12 Malik Jirasek, LG Steinlach, auf Rang eins der aktuellen WLV Jahresbestenliste vor.
Im Stabhochsprung der wJU18 gingen Platz eins und zwei an die erfolgreichen Nachwuchsspringerinnen im WLV, Tamara Schaßberger, LG Neckar-Enz, mit 3,82m, und Samantha Lauter, WGL Schwäbisch Hall, mit 3,42m. Jule Eissler, LG Steinlach, gelang im Weitsprung der U18 ein Riesensatz nach vorne: Sie steigerte sich um fast einen halben Meter auf 5,59m. Im Diskus der W13-Mädchen machte Linn Wandel, TSV Gomaringen, mit der Siegerweite von starken 24,58m auf sich aufmerksam. Die siegreiche 4x50m-Staffel der LG Steinlach in wKU12 setzte sich mit 29,77s und damit einer Hundertstel Sekunde Vorsprung im Kreis Tübingen an die Spitze der Bestenliste in diesem Jahr. Auch die 4x50m-Staffel der LG Steinlach in wKU10 zeigte mit 34,86s eine kreisweit herausragende Leistung.
Neu: Mix-Teamwertung im Diskus
Neben den etablierten Einzelwertungen gab es in Mössingen auf Initiative von WLV Sportwart Hans Krieg eine zusätzliche Wertung für Mix-Teams im Diskus. Hier wurden die besten Würfe des männlichen Werfers und der weiblichen Werferin des jeweiligen Teams addiert und so die Gesamtsiegerweite ermittelt. Gewonnen hat diese Mix-Wertung das Team Benedikt Stienen/Luisa Beyerle vor dem Team Boris Dallinger/Verena Tobis. In der Jugendwertung gewannen Silas Ristl/Johanna Beyerle vor Maximilian Lang/Leonie Hunker.
Erfolgreicher Weltrekordversuch im Stabhochsprung W45
Die Britin Iris Hill ist im Stabhochsprung ihrer Altersklasse W45 die weltweite Nummer 1. Sie hat in diesem Jahr sowohl den Hallenweltrekord als auch den Freiluftweltrekord in ihrer Altersklasse aufgestellt. In Mössingen ist sie angetreten, ihren eigenen Freiluftweltrekord von 3,61m zu knacken. Das Vorhaben stand längere Zeit wegen des am Nachmittag wechselnden Windes auf der Kippe. Iris Hill setzte alles auf eine Kappe und stieg erst bei der neuen Weltrekordhöhe von 3,62m in den Wettkampf ein. Sie hatte ganz offensichtlich die richtige Taktik gewählt. Während sie den ersten Versuch noch riss, war der zweite Anlauf erfolgreich und die neue Weltrekordhöhe perfekt. Die dann aufgelegten 3,72m waren aber dann doch zu hoch - jedenfalls an diesem Tag. Iris Hill wird sicher weitere Höhen in Angriff nehmen.
Schüssler Weitsprung-Cup
Beim Weitsprung-Cup wurde Michelle Weitzel, SWC Regensburg, ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie kam zwar nicht ganz an ihre Saisonbestleistung von 6,66m heran, präsentierte jedoch drei Sprünge über den 6m-Marke und erzielte mit 6,19m einen neuen Stadionrekord. Maria Herbinger, SSV Ulm, und Mareike Arndt, LG Fistel, folgten auf den Plätzen zwei und drei. Auch bei den Männern gab es an der Spitze keine Überraschung. Mit einer Saisonbestleistung von 7,75m angetreten, gewann Florian Oswald, TSG Weinheim, den Weitsprung souverän mit 7,38m vor Max Kottmann, SV Stuttgarter Kickers, und Moritz Riekert, LAV Stadtwerke Tübingen.
Sparkassen Stabhochsprung-Cup
Der Stabhochsprung der Frauen endete etwas unerwartet bereits bei einer Höhe von 4,17m. Gleich vier Springerinnen übersprangen diese Höhe, scheiterten dann jedoch bei 4,27m bzw. 4,32m. Die Belgierin Fanny Smets und die Schweizer Athletin Anna Katharina Schmid verpassten damit die Chance, die Quali-Norm für die EM Zürich zu erfüllen. Gewonnen hat in Mössingen Regine Kramer, TSV Bayer04 Leverkusen.
Bei den Männern erwischte Florian Gaul einen besonders guten Tag. Er schraubte den von ihm gehaltenen Stadionrekord von 5,31m auf die Siegerhöhe von 5,42m hoch und scheiterte dann knapp an 5,50m. Jakob Köhler-Baumann, LG Filstal, und Tom Konrad, TSV Bayer04 Leverkusen folgten mit jeweils übersprungenen 5,22m auf den Plätzen zwei und drei.
Insgesamt war ein rundum gelungener großer Tag der Leichtathletik im Mössinger Ernwiesenstadion zu bilanzieren. 500 Zuschauer verfolgten die Wettkämpfe hautnah, feuerten die Athleten an und trugen entscheidend zur tollen Stimmung im Stadion bei.
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