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Baden-Württembergische Jugendmeisterschaften:


Geschrieben von Claudia Schneider. Veröffentlicht in LA Aktuelles 2022.

Die herausragendste Leistung aus den Reihen der LG Steinlach-Zollern geht auf das Konto von Kelson de Carvalho. Der wurfstarke Hechinger ist gerade erst in die U18-Altersklasse aufgerückt und dominierte dennoch den Kugelstoß-Wettkampf dieser Altersklasse nach Belieben. Mit seiner Siegerweite von 16,14m mit der 5kg-Kugel kam er fast an seine Bestweite mit der 4kg-Kugel aus dem Vorjahr heran. Vor dem Zweitplatzierten hat er einen Vorsprung von über 1,5m herausgestoßen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAFür Siebenkämpferin Sandrina Sprengel ging es unter den Spezialisten weniger um Titeljagd. Viel mehr waren die Baden-Württembergischen Hallenmeisterschaften vor allem ein wertvoller Test, eine Woche vor den Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in Leverkusen. Mit ihren „Tests“ in ihrem ersten U20-Jahr konnte die noch 17-jährige Bundeskaderathletin ganz zufrieden sein. Am ersten Tag übersprang sie im Hochsprung 1,71m und holte sich damit eine Silbermedaille. Allerdings haderte sich dabei noch etwas mit dem Anlauf. Auch im nachfolgenden Weitsprung machte sich bei ihr die aktuell noch fehlende Wettkampfroutine in den letzten Schritten vor dem Brett negativ bemerkbar. Umso höher sind ihre 5,98m einzustufen, mit denen sie ihre offizielle persönliche Bestmarke um 7cm steigern konnte und die zu einer weiteren Silbermedaille führten. Am zweiten Tag ging es für Sandrina Sprengel im Vorlauf noch über die 60m Hürden, die sie in guten 8,97s absolvierte. Auf das Finale und die realistische Chance auf ihre dritte Medaille verzichtete sie zugunsten eines weiteren Tests im Kugelstoßen. Erstmals musste Sandrina Sprengel dabei mit der 4kg-Kugel stoßen. Am Schluss standen für sie 11,39m und Rang 8 zu Buche. Unter dem Strich zeigte sich die Allrounderin gut für die anstehenden deutschen Mehrkampf-Titelkämpfe gerüstet.

Für Finn Schulz waren die Hallenwettkämpfe noch wichtiger als Test für die Deutschen, weil er Großteils sein Training in den heimischen Gefilden absolviert und dort viele Disziplinen in den verfügbaren Hallen nicht ausreichend wettkampfnah abdecken kann. Gespannt war der 18-jährige Sickinger auf den Stabhochsprung, weil er hierfür einige Male im Stuttgarter Leistungszentrum unter den Augen des Landestrainers mittrainieren durfte. Nach sehr vielversprechenden Sprüngen zum Aufwärmen vor dem eigentlichen Wettkampf, sollte es für Finn Schulz dann aber ärgerlicherweise in keinem seiner drei Versuche über die Anfangshöhe von 4,30m klappen, so dass er „ogV“ (ohne gültigen Versuch) in die Ergebnislisten einging, was aber zum Glück nicht sein wahres aktuelles Leistungsniveau widerspiegelt. Über 60m Hürden konnte sich der Zehnkämpfer dann aber rehabilitieren. Bereits im Vorlauf lief er mit 8,48s die viertschnellste Zeit aller Teilnehmer. Dies bedeutete nicht nur eine neue PB, sondern auch die Norm für die Deutschen Jugend-Hallen-Einzelmeisterschaften. Im Finale kam der als Schnellstarter bekannte LG-Athlet ausnahmsweise mal etwas spät aus dem Block. Danach folgte eine eindrucksvolle Aufholjagd, die er nach 8,47s abschloss und ihn noch auf den vierten Rang brachten. Im abschließenden Kugelstoßen hatte Finn Schulz mit technischen Problemen zu kämpfen, so dass er sich an diesem Tage mit 11,06m zufrieden geben musste. Aber die Erkenntnis, an was er im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften im Training nochmals ein Auge werfen muss, war wertvoll.

Sophia Neugebauer ging bei den U18 über die 60m Hürden an den Start. Dabei wusste sie im Vorfeld gar nicht so richtig, wo sie leistungsmäßig steht. Sie hatte seit dem Sommertraining keine Möglichkeiten mehr gehabt, einmal mit Spikes oder aus dem Startblock über die Hürden zu sprinten. Daher nutzte sie das Aufwärmen zum Vorlauf, um wieder in die optimale Startbewegung hin zur ersten Hürde hineinzufinden. Auch wenn der 16-jährigen Mössingerin der Start im Vorlauf noch nicht so richtig gelang, lief sie anschließend ein tolles Rennen und rollte fast das ganze Feld von hinten auf. Im Ziel blieben die Uhren für sie bei 9,37s stehen. Mit dieser neuen PB hatte sie sich etwas überraschend unter diesen Umständen fürs A-Finale qualifiziert. Dort gelang ihr der Start dann schon besser. So konnte sie sich nochmals auf 9,26s steigern und einen erfreulichen siebten Rang belegen.

Herzlichen Glückwunsch!