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Deutsche Jugendmeisterschaften U18 – U20:


Geschrieben von Claudia Schneider. Veröffentlicht in LA Aktuelles 2016.

Tom Herter machte am Freitagabend den Anfang des LG Steinlach-Trios in den Vorläufen über 400m Hürden der MU18. Der Baden-Württembergische Meister war mit der siebtbesten Zeit gemeldet worden und sein Ziel war das Erreichen des Finales. Dieses Unterfangen geriet etwas in Gefahr, als er im Vorlauf an den ersten drei Hürden zu verhalten anlief und bereits einige Zehntel auf seine Sollzeiten hatte liegen lassen. Doch schon auf der Gegengerade „wachte“ Tom auf und zeigte auf der Zielgerade gewohnte Steherqualitäten. Er war in seinem Vorlauf in guten 55,74s Dritter geworden. Es begannen bange Minuten des Wartens. Nach dem letzten Vorlauf dann die Erlösung. Tom Herter war als achtbester in den Endlauf gekommen. Im Finale am Samstagabend startete Tom Herter auf Bahn 2 deutlich schneller als am Vortag. Doch auch die Konkurrenten legten ein hohes Tempo vor. Eingangs der Zielgerade konnte Tom Herter sich auf Rang 7 vorschieben. Mönchengladbach 3 200BildObwohl er im Schlussspurt wieder einmal alles gab, kam er nicht mehr ganz an die Athleten vor ihm heran. 55,33s – neue PB – wurden für ihn im Ziel gestoppt. Er wurde Siebter und hatte zu Rang 5 gerade einmal eine zehntel Sekunde Rückstand. Unter dem Strich ein ganz starker Auftritt von Tom Herter zum Saisonhöhepunkt, bei dem er das Optimale für sich herausgeholt hat!

Der letztjährige Deutsche Vizemeister der U18, Niklas Kretschmer, ging auch in diesem Jahr im Diskus an den Start; doch in diesem Jahr bei den MU20 gehörte er dem jüngeren Jahrgang an und hatte mit sehr starker Konkurrenz zu kämpfen. Schon in der Meldeliste wurde Niklas Kretschmer mit 47,30m am Ende geführt. Da er jedoch in den letzten Wettkämpfen aufsteigende Tendenz unterstrich, durfte man gespannt sein, ob er in den Bereich des Finales kommen konnte. Nach einem soliden, ruhigen Auftaktwurf mit 45,50m flogen seine beiden weiteren Versuche zwar weiter hinaus. Doch trat er bei beiden Würfen auf den Ring. Damit blieb es für ihn bei 45,50m und Rang 15 – und der Hoffnung auf ein Comeback bei den Titelkämpfen in 2017.

Mönchengladbach 1 200BildTim Holzapfel hatte die Qualifikation für die nationalen Titelkämpfe gleich mehrfach über 110m Hürden, 400m Hürden und im Hochsprung erreicht. Obwohl er in allen drei Disziplinen Medaillenchancen gehabt hätte, machte der Zeitplan Mehrfachstarts für ihn fast unmöglich. So entschied er sich für die 400m Hürden, die auch die Trainingswochen seit der WM-Quali-Norm im Zehnkampf nun bestimmten. Allerdings verliefen die letzten Vorbereitungen für ihn leider nicht optimal. Schon in der Vorwoche plagten ihn plötzlich starke Hüftschmerzen, die ihn selbst beim bloßen Gehen stark beeinträchtigten. Ein Start bei den Deutschen schien in weite Ferne gerückt und Erinnerungen an die letzten beiden Jahre wurden wach, als Tim Holzapfel jeweils nach starken Saisonverläufen vor den Deutschen Titelkämpfen verletzungsbedingt passen musste. Nach täglichen Fortschritten konnte er erfreulicherweise am Samstag doch zum Vorlauf in den Startblock steigen. Dort zeigte er auf den ersten 200m einen eindrucksvollen Rennverlauf. Er hatte sich einen deutlichen Vorsprung herausgelaufen. Auf der zweiten Streckenhälfte hatte er zwei Mal leichte Probleme mit dem Rhythmus und büßte etwas von seinem Vorsprung ein. Nachdem er auf den letzten Metern noch etwas Tempo rausgenommen hatte, um sich fürs Finale zu schonen, kam er in 55,24s als sechstschnellster ins Finale.
Nach einem Wolkenbruch und daraus resultierender Verzögerung startete Tim Holzapfel im Finale von der Außenbahn. Wie schon im Vorlauf lief Tim forsch im 13er Rhythmus an und lag bei 200m leicht in Führung. Auch durch die Zielkurve kam er problemlos, inzwischen im 14er-Rhythmus, durch. So konnte er mit knapper Führung auf die Zielgerade einbiegen. Auf den letzten 50m entwickelte sich dann ein spannender Zweikampf mit Lucas Mischke vom LV Niederrhein, der Tim noch kurz vor der Ziellinie überspurtete. Tim kam dahinter in 54,29s als Deutscher Vizemeister ins Ziel. Leider hat man ihm angemerkt, dass er zuletzt nicht im notwendigen Umfang sein Training absolvieren konnte und ihm auf den letzten Metern „die Körner ausgingen“. Dennoch darf sich Tim über seine erste DM-Medaille freuen, mit der vor einer Woche keiner mehr gerechnet hatte.

Herzlichen Glückwunsch!