LG Steinlach-Zollern erfolgreich beim Halbmarathon in Spanien
Bereits zum dritten Mal führte die Reise der Hechinger Laufgruppe der LG Steinlach-Zollern zum Saisonauftakt an die Costa Brava zum Marató d’Empúries. Nach den Wetterkapriolen des Vorjahres hofften die Sportler nun auf ein ruhigeres Rennvergnügen.
Leider waren die Turbulenzen heuer schon bei der Vorbereitung zuhause allgegenwärtig, Verletzungen dezimierten die Zahl der Starter kontinuierlich. Die 13 Teilnehmer umfassende Gruppe hatte ursprünglich nur zwei als Betreuer Mitreisende vorgesehen, doch als es dann zum Start ging, waren gerade einmal acht Läuferinnen und Läufer übrig geblieben, die sich auf die Strecke machen konnten. Doch davon ließen sich unsere tapferen Sportler nicht beirren, schließlich hatte man sich ja bestens vorbereitet: 12 Wochen Training nach Plan, mit unzähligen Kilometern im Wald und auf den Straßen rund um die Burg Hohenzollern. Dazu einmal pro Woche verschärftes Tempotraining auf der Bahn in Rangendingen. Es war also angerichtet, um die jeweils persönlichen Ziele zu erreichen. Und der zuhause hartnäckig verweilende Winter ließ zudem die Vorfreude auf einen herrlichen Wettkampf in spanischer Frühlingssonne sprießen. Hilde Buckenmayer und Joe Hausmann reisten bereits mittwochs an, um neben der Akklimatisierung auch das touristische Element nicht zu kurz kommen zu lassen. Der plötzliche Wintereinbruch in der Nacht zu Hause bestärkte beide dann auch in diesem Vorhaben. Vor Ort war dann zwar der Frühling noch durchaus frisch, aber dem Winter entflohen zu sein, war alleine schon Grund zur Freude. Wanderungen in den Dünen sowie die obligatorische erste Streckenerkundung sorgten schnell für Urlaubsstimmung und beginnendes Wettkampffieber. Vom Aussichtspunkt Montgó war die gesamte Strecke zu überblicken, ein Ausflug nach Roses durfte gleichfalls nicht fehlen. Am Freitag stieß dann auch der Rest der Truppe dazu, es konnte endgültig losgehen. Die Sonne lachte nun auch mit den Hechingern um die Wette, und ein letzter lockerer Lauf beendete die Vorbereitungen auf den Wettkampf. Schon die Abholung der Startunterlagen bedeutet unter spanischer Sonne fast schon Urlaubs-Feeling. Anstelle der bei uns üblichen isotonischen Durstlöscher reicht der Iberer trockenen Rotwein; und weil der Ort L’Escala für seine Anchovis berühmt ist, gibt es diese zum Wein dazu, und auch im Starterpaket dürfen sie natürlich nicht fehlen. So steigerte sich die Vorfreude zusehends.
Am Tag des Marathons blieben Läufer und Betreuer in diesem Jahr vom berüchtigten Tramontana-Sturm verschont, der im Vorjahr für einigen Wirbel gesorgt hatte. Allerdings verlief auch diesmal nicht alles ohne Komplikationen… Da der Start innerhalb der römischen Ausgrabungsstätte erfolgt, verzögert sich die gesamte Prozedur traditionell – zusätzlich zur sprichwörtlichen Gelassenheit der Südländer. Und als Uwe Ganzenmüller und Joe Hausmann als letzte unserer Starter am Start ankamen, waren die Konkurrenten schon fort: man hatte sich in den Pulk der später startenden 10 Kilometer-Läufer verirrt. Nun hieß es, hinterher zu stürmen und den Rückstand wettzumachen. Und tatsächlich, nach einigen einsamen Kilometern kam das Ende des Feldes in Sicht – allerdings war da die Spitze schon wieder auf dem Rückweg. Bei perfekten äußeren Bedingungen war schnell der idyllische Küstenort St. Martì d'Empúries in Richtung St. Pere Pescador verlassen, und schon rückte die Halbzeit näher, wo Betreuer Siegbert Dreher mit einer isotonischen Cerveza wartete. Danach liefen die Wettkämpfer wieder zum Strand und an den Ausgrabungen vorbei. Schon die Dünen gaben erste Hinweise auf das wellige Profil. Unter dem Beifall der Einheimischen und Touristen ging es Richtung Altstadt von L'Escala. Dort wurde die Strecke auf den letzten Kilometern noch einmal hügelig und verlangte den Hechinger Läufern alles ab. Durchhaltevermögen, kluge Renneinteilung und Willenskraft waren jetzt gefragt. Die Stimmung auf und an der Strecke war hervorragend: Nicht nur die Kapellen und Trommler am Straßenrand, sondern auch viele begeisterte Zuschauer und Touristen hatten es sich nicht nehmen lassen und feierten die tapferen Läufer lautstark. Diese tolle Atmosphäre und die herrliche Landschaft des antiken Kulturdenkmals haben die Hechinger Wettkämpfer motiviert, so dass auch diesmal durchweg gute Leistungen erzielt werden konnten, Uwe Ganzenmüller „finishte“ erstmals den halben Marathon. Schnellste der Hechinger Sportlerinnen und Sportler war Eva Lacinova, während Trainerin Karin Boll als Vierte der Klasse W60 sogar das Siegertreppchen nur hauchdünn verpasste; direkt nach ihr platzierte sich Susi Staudacher. Außerdem waren am Start: Gaby Fecker, Joe Hausmann, Beate Dillmann und Ellen Holzmann. Zudem absolvierte Hilde Buckenmayer die 10-Kilometer-Distanz, nach den Verletzungen des Frühjahrs kam der Halbmarathon leider noch zu früh.
Traditionell wurde der gemeinsame Erfolg abends bei einem zünftigen Tapas-Menü gefeiert, am folgenden Tag ließen die glücklichen Läufer den Sport ruhen und besuchten das nahe Küstenstädtchen Begur, dessen Zitadelle auf einem Felsen oberhalb des Ortskerns zur Wanderung einlud. Der kilometerweite Panoramablick belohnte für den beschwerlichen Aufstieg. Am letzten Tag führte ein weiterer Ausflug ins Haus des berühmten Malers Dalí, der sich ganz in der Nähe eine malerische Bucht ausgesucht hatte, um sich dort mit seiner Muse zu den weltbekannten Gemälden inspirieren zu lassen. Schließlich waren sich wieder alle glücklichen Finisher einig, dass dies nicht die letzte Teilnahme am spanischen Marathon gewesen ist. Die Wiederholung im kommenden Jahr ist schon fest eingeplant.
Herzlichen Glückwunsch!
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