Die härtesten 400m der Welt
Extremsport der Extraklasse: Der Red Bull 400 am Kulm in Tauplitz bei Bad Mitterndorf (Österreich) war am Sonntag (25. Mai 2014) zum vierten Mal das Lauf-Event der etwas anderen Art. Mehr als 800 Starter aus 18 Nationen stellten sich den härtesten 400 Metern der Welt vom Auslauf der größten Natur-Skiflugschanze über den Vorbau bis zum Schanzenturm. Mit dabei von der LG Steinlach waren die schnellen Männer Johannes Köhnlein, Alexander Görzen und Christoph Groß. Vom einstigen Geheimtipp für Berglauf-Insider hat sich das Red Bull 400 am Kulm zum Top-Event für Spitzenathleten aus aller Welt entwickelt.
Der Extrem-Laufsport-Wettkampf lockt seit 2011 jährlich hunderte Sportler an die größte Natur-Skiflugschanze ins steirische Tauplitz bei Bad Mitterndorf. Bei der vierten Auflage am Sonntag hatten mehr als 800 Teilnehmer aus 18 Ländern ihre Laufschuhe für die brutalen, bis zu 79 Prozent steilen Steigungen geschnürt und stellten somit einen neuen Teilnehmerrekord auf. Am schnellsten ganz oben waren die Titelverteidiger Ahmet Arslan (Türkei) und Andrea Mayr (Österreich).
Jeder der männlichen Teilnehmer musste versuchen, sich in einem Vorlauf für das Finale zu qualifizieren. Aus jedem Vorlauf, der über 250m Länge bis unter den Schanzentisch führte, qualifizierte sich nur der Sieger direkt für das Finale. Die anderen 64 Finalplätze wurden unter den zeitschnellsten Läufern aller Vorläufe besetzt. Johannes Köhnlein war als erster Starter der angereisten LG Steinlach-Truppe bereits im zweiten von sechs Vorläufen am Start. Nach seinem glänzenden Auftritt beim Mössinger Stadtlauf vergangene Woche konnte er sich mit Platz 6 in seinem Vorlauf „locker“ für das Finale qualifizieren. In Vorlauf Nummer fünf waren Alexander Görzen und Christoph Groß gemeinsam am Start und versuchten, den Schanzberg möglichst schnell zu bezwingen. Längere Zeit gemeinsam unterwegs, musste Alex Görzen am steilsten Stück des Grashanges Christoph Groß leider ziehen lassen. Er hatte auf ultra-leicht Schuhe gesetzt und in einem Abschnitt mit recht hohem Gras leichte Traktionsprobleme, die ihn wertvolle Zeit gekostet haben. Christoph Groß setzte hingegen auf das grobe Stollenwerk seines Trailrunningschuhs und konnte sich so einige Meter von Alex absetzen. Mit Platz 7 in seinem Vorlauf und der 64. Gesamt-Qualifikationszeit konnte sich auch Christoph Groß für das Finale qualifizieren. Alexander Görzen verpasste denkbar knapp das Finale, durfte aber nochmals im B-Finale seine ganze Energie an dem steilen Berg auslassen.
Im A-Finale der Vorlaufsieger und Zeitschnellsten waren mit Johannes Köhnlein und Christoph Groß nur noch sechs weitere deutsche Starter im 70 Mann umfassenden Feld am Start. Wieder mit leicht defensiver Taktik gestartet, konnte sich nach 50m Johannes Köhnlein leicht von Christoph Groß absetzen. Christoph hatte nach seinem starken Auftritt mit Platz 3 beim Mössinger Stadtlauf vergangene Woche mit neuer persönlicher Bestzeit über 10km mit schweren Beinen zu kämpfen und fühlte sich nicht in bester Verfassung. Beide konnten das Rennen durchziehen, für sie war es schon ein Erfolgserlebnis es bis ins Große Finale geschafft zu haben. Mit Platz 24 gesamt war Johannes Köhnlein der zweitschnellste Deutsche und zeigte mal wieder eindrucksvoll seine Stärke als Bergläufer. Christoph Groß konnte wenige Sekunden hinter ihm auf dem 42. Gesamtplatz und als viertbester Deutscher finishen.
Nach dieser ungewohnten Anstrengung war Regeneration angesagt, denn alle drei Athleten stehen nur wenige Tage später an Christi Himmelfahrt schon wieder an der Startlinie in der Baden-Württembergischen LBS Triathlon-Liga, beim dort mit ausgetragenen Staffeltriathlon und tags darauf als (Mit-) Titelverteidiger beim Stäffele Lauf in Rosswag (Vaihingen Enz).
Herzlichen Glückwunsch!