Harakiri-Berglauf im Zillertal
„Steiler wäre klettern gewesen“
Zum 4. Mal nahmen am letzten Sonntag (5. August 2012) etwa 270 Teilnehmer aus 20 Nationen den Harakiri-Berglauf von Mayrhofen im Zillertal auf die 1.775 m hohe Bergstation der Penkeralm in Angriff. Unter den diesjährigen Teilnehmern war unter anderem der 6-malige Berglaufweltmeister Jonothan Wyatt ebenso zu finden wie Vorjahressieger Azera Teklay aus Eritrea und zahleiche weitere internationale Berglaufgrößen. In das Läuferfeld hatte sich neben dem Ex-Skisprungweltmeister Andreas Goldberger mit Detlef Wolter auch ein Läufer der LG Steinlach eingereiht, der sich dieser insgesamt 10,4 km langen Herausforderung mit 1.170 Höhenmetern stellen wollte.
Während die kurze Ortsrunde durch Mayrhofen unmittelbar nach dem Start eher dem „Warmlaufen“ diente, ging es wenig später mit einer durchschnittlichen Steigung von 13,9% den Berg hinauf. So wurde bereits bei den ersten Höhenmetern allen Teilnehmern klar, dass die Namensgebung dieses Laufes völlig zu Recht erfolgte. Bei Temperaturen um 30 Grad, einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit und rutschigen Streckenabschnitten mit einer Steigung bis zu 70% (!) kam es auf eine gute Kräfteeinteilung an. „Steiler wäre klettern gewesen“, war der treffendste Kommentar, der mehr als einmal in diesem Zusammenhang zu hören war. Detlef Wolter, im letzten Jahr als Zuschauer zur diesjährigen Teilnahme inspiriert, konnte sich nach verhaltenem Beginn im Mittelfeld etablieren. Nach etwa der Hälfte des Rennens machte sich jedoch allmählich seine fehlende Berglauferfahrung bemerkbar. Dezent brennende Muskeln in Oberschenkel und Wade zwangen zu einer leichten Tempodrosselung. Doch gegen Ende des Rennens konnte er – zusätzlich motiviert durch sein stetiges Vorarbeiten im Gesamtklassement – noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um mit Würde und in einer Zeit von 1:20:19 h das Ziel zu erreichen. Der Lohn: Platz 87 in der Gesamtwertung und ein völlig überraschender dritter Platz in der Altersklassenwertung M55.
Herzlichen Glückwunsch!