Ungewöhnliche Ironman-Premiere in Kopenhagen

Simon Grundmann, der als Schüler in den Nachwuchsteams der LG Steinlach-Zollern aktiv war, hatte in den letzten Jahren keinen Wettkampfsport mehr absolviert. Doch dies sollte sich mit seinen Plänen aus dem Sommer 2024 ändern. Denn er wollte versuchen, einen Langdistanz-Triathlon erfolgreich zu absolvieren. Er rechnete hoch und meinte, mit entsprechender Vorbereitung sollte eine Zeit unter 12 Stunden für ihn machbar sein. Der inzwischen 27jährige meinte, die nötige Grundfitness für dieses Unterfangen zu haben. Aber war diese Einschätzung realistisch? Denn noch nie hatte er einen Triathlon absolviert - auch keine kürzere Distanz – ebenso wenig wie einen Marathonlauf! Seine Erfahrungen im Schwimmen begrenzten sich auf die wenigen Schwimmstunden im Schulsport. Das Laufen hatte er schon in seiner in der LG Steinlach-Zollern gelernt, und das Radfahren hat er in den letzten Jahren relativ regelmäßig in sein persönliches Fitnessprogramm integriert.
Im Oktober 2024 begann er eine 10-monatige Vorbereitung, nachdem er für den Ironman in Kopenhagen noch einen Startplatz ergattern konnte. Simon Grundmann blieb von größeren Verletzungen verschont und konnte sein Training planmäßig durchziehen. Ende April gab es einen Form-Check beim Mallorca-Radmarathon über 312km, mit dem er zufrieden sein konnte. Hatte er doch den anspruchsvollen Radmarathon zusammen mit 8000 Teilnehmern bei knapp 5000 Höhenmetern in ca. elf Stunden absolviert.
Nachdem sich auch das Freistil-Schwimmen in den letzten Monaten erfreulich entwickelte, blickte er mit Vorfreude auf den am 17. August anstehenden Ironman in Kopenhagen, bei dem inklusive einiger starker Profis insgesamt gut 2600 Triathleten am Start waren. Das Schwimmen in einer geschützten Meeresbucht stellte für den Neuling schon eine Umgewöhnung dar. Dass er inmitten einer solchen Menge an Triathleten alle paar Meter einen Arm oder ein Bein abbekam und somit ein rhythmisches Schwimmen erschwert wird, war für ihn eine neue Erfahrung. Dennoch konnte er mit seiner Schwimmzeit von 1:11 Std. über die 3,8km zufrieden sein. Beim anschließenden Radfahren hatten die Triathleten anfangs eine längere Strecke direkt gegen den an diesem Tage stark auffrischenden Wind zu kämpfen, mussten dann eine etwas wellige Runde zwei Mal absolvieren und konnten die letzten 60 km mit ordentlich Rückenwind wieder in die dänische Hauptstadt zurückfahren.
Der LGSZ-Athlet benötigte 5:11 Std für die 180km-Strecke, die sogar für dänische Verhältnisse unerwartete 1100 Höhenmetern beinhaltete. Mit einem Durchschnitt von 34,5km/h war er sehr zufrieden. Allerdings hatte er damit bei den sehr sonnigen Bedingungen offensichtlich etwas überzogen. So plagten ihn schon zu Beginn des Marathonlaufs Muskelkrämpfe in den Oberschenkeln, die ihn mehrfach zu Dehnpausen zwangen. Durch verstärkte Salzaufnahme bekam er die Krämpfe im weiteren Verlauf zwar etwas in den Griff, aber dennoch musste er sein Lauftempo weiterhin drosseln. Mit Willensstärke brachte er den Marathonlauf letztendlich in 4:29 Std. hinter sich und durfte auf seinen erfolgreich absolvierten „Ironman“ in 11:02 Std. stolz sein. „Der abschließende Marathon ist nach den vorherigen Belastungen auf dem Rad und im Meer schon eine heftige Herausforderung und damit ist solch ein Langdistanz-Triathlon im Vergleich zum Radmarathon auf Mallorca aus meiner Sicht auch um einiges anspruchsvoller“, bewertete der Triathlon-Neueinsteiger seine Premieren-Erfahrung eines Langdistanz-Triathlons mit einjähriger Vorbereitungszeit.