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Deutsche Jugendmehrkampfmeisterschaften: Nina Richter in Topform zu Silber / Leonie Schinko auf Rang 4

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Nina Richter und Leonie Schinko erzielten für die LG Steinlach-Zollern Top-Platzierungen bei der DM.

Geschrieben von Martin Grundmann. Veröffentlicht in LA Aktuelles.

An den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Jugendklassen U16 bis U20 in Leverkusen nahmen von der LG Steinlach-Zollern Nina Richter (W14) und Leonie Schinko (WU20) teil. Wurfspezialist Clesio de Carvalho, der ebenfalls die Qualifikationsnorm erfüllt hatte, verzichtete nach einer langen, erfolgreichen Saison auf einen Start und verabschiedete sich schon vorher in den wohlverdienten Urlaub. Die beiden LGSZ-Siebenkämpferinnen reisten nach ihren bisherigen Saisonleistungen jeweils auf Rang 5 der Meldeliste an. Nina Richter absolvierte dann bei ihren ersten deutschen Meisterschaften einen unheimlich souveränen Wettkampf, lieferte exakt zum Saisonhöhepunkt Topleistungen ab und gewann mit einer eindrucksvollen Leistungssteigerung von knapp 200 Punkten die Silbermedaille. Leonie Schinko musste sich nach einem Wettkampf mit Höhen und Tiefen mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben.

Für Nina Richter ging es bei den W14 zuerst über die 80m Hürden. Nach einem verhaltenen Start kam sie zur Mitte des Rennens ordentlich in Fahrt. Mit 12,60s blieb sie trotz starken Gegenwinds von knapp 3m/s nur eine Zehntel über ihrer Bestmarke. Die Mössingerin im LGSZ-Trikot reihte sich damit als Zehnte im 40-köpfigen Starterfeld ein. Beim anschließenden Weitsprung hatten alle Springerinnen mit dem stark wechselnden Wind zu kämpfen. Die LGSZ-Athletin ließ sich davon nicht beirren und setzte im ersten Versuch einen gültigen Sprung. Sie sprang zwar vor dem Brett ab, hatte aber mit 4,85m schon ein solides Ergebnis stehen. Auch ein völlig verunglückter zweiter Versuch brachte sie nicht aus dem Konzept.

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Vielmehr flog sie im finalen Versuch sogar auf 5,17m hinaus, womit sie ihre persönliche Bestleistung (PB) um zwei Zentimeter verbesserte. Beim Speerwurf, in den die wurfstarke Mehrkämpferin nach guten Trainingsleistungen mit einigen Hoffnungen gegangen war, verlief nur das Einwerfen mit Weiten zwischen 35m und 38m wunschgemäß. Im Wettkampf traf Nina Richter den Speer in keinem der drei Versuche mehr richtig. Ihre beste Weite von 33,38m brachte sie in der Zwischenwertung des Siebenkampfes dennoch auf Rang 6 nach vorne. Zum Abschluss des ersten Tages im Hochsprung übersprang die aktuelle württembergische Siebenkampfmeisterin alle Höhen ohne Probleme im ersten Versuch. Bei 1,49m setzte dann aber ein heftiger abendlicher Regenguss ein, der eine 45-minütige Unterbrechung notwendig machte. Erfreulicherweise knüpfte Nina Richter bei diesen schwierigen Bedingungen fast nahtlos wieder an ihren überzeugenden Auftritt an. Nachdem sie 1,49m im zweiten Versuch und 1,52m im dritten Versuch erfolgreich bewältigte, übersprang sie die neue PB von 1,55m sogar gleich im ersten Versuch. Als bei 1,58m dann die Latte auch noch liegen blieb, übernachtete die DM-Debütantin sogar auf dem zweiten Rang in der Gesamtwertung.

Zum Auftakt des zweiten Tages über die 100m hatten alle Athletinnen mit Gegenwind zu kämpfen. Nina Richter lief mit 13,56s ein solides Rennen und musste nur eine der sprintstarken Athletinnen im Gesamtklassement an sich vorbeiziehen lassen. Im nachfolgenden Kugelstoßen gelang der württembergischen Hallenmeisterin in dieser Disziplin ein bravouröser Auftakt. Gleich im ersten Versuch stieß sie mit 11,03m über die 11m-Marke hinaus und ließ danach sogar noch zwei PB mit 11,28m und 11,49m folgen. Damit hatte sie sich vor dem abschließenden 800m-Lauf wieder auf Rang 2 geschoben und sich ein gutes Polster auf die nachfolgenden Plätze verschafft. Der Rückstand zur führenden Sophie Zamzow aus Neubrandenburg war mit 20 Sekunden bei den abschließenden 800m im Normalfall nicht mehr wettzumachen. Die LGSZ-Athletin kontrollierte in der ersten Runde das Feld im Lauf der Bestplatzierten und forcierte in der zweiten Runde das Tempo. Sie gewann diesen Lauf dann auch in 2:37min, konnte aber nicht ganz in den Bereich ihrer PB von 2:29min hineinlaufen. Dafür hatte dieser fordernde zweitägige Wettkampf offensichtlich zuvor schon „zu viele Körner gekostet“. Dennoch hatte Nina Richter damit hervorragende 3.720 Punkte gesammelt und sich bis auf 25 Punkte an die Führende herangeschoben. Freudestrahlend ließ sie sich im Anschluss bei der Siegehrung die Silbermedaille für die deutsche Vizemeisterschaft im Siebenkampf der W14 umhängen. Gleichzeitig hat sie auch den Kreisrekord um 9 Zähler verbessert, den keine Geringere als ihre Vereinskameradin Sandrina Sprengel im Jahre 2018 aufgestellt hatte.

Leonie Schinko hatte beim Auftakt der U20 über 100m Hürden durch den starken Gegenwind an den letzten Hürden zu kämpfen. Dennoch kam sie in guten 14,46s ins Ziel und reihte sich „planmäßig“ auf Rang 5 ein. Im Hochsprung streute die 19-jährige Physikstudentin schon ab ihrer Anfangshöhe von 1,59m immer wieder Fehlversuche ein. Gute 1,68m übersprang sie dann aber deutlich im dritten Versuch. Auch über 1,71m war der dritte Versuch dann wieder ein sehr guter, bei dem die Latte doch noch herunterfiel. Die LGSZ-Athletin war weiterhin auf PB-Kurs (5266 Punkte). In den ersten beiden Versuchen im Kugelstoßen blieb Leonie Schinko fast einen Meter unter ihrer PB von 11,40m. Im dritten Versuch konnte sie sich noch auf 10,84m steigern, womit sie einen kleinen Dämpfer hinnehmen musste. Leider brachte auch der 200m-Lauf bei knapp 2m/s Gegenwind noch keine Trendwende. 26,01s liegen fast eine Sekunde über PB. Auch wenn Leonie Schinko damit vom Bestleistungskurs abgekommen war, ging sie weiter auf Rang 5 liegend in den zweiten Tag. Beim Weitsprung kam sie leider mit keinem ihrer Anläufe annähernd aufs Brett und musste sich mit 5,34m begnügen – fast einen halben Meter unter ihren Möglichkeiten. Der Speerwurf mit 35,47m bedeutete eine gewisse Stabilisierung. Da auch bei den Wettbewerberinnen nicht alles planmäßig verlaufen war, lag die Ex-Ansbacherin vor dem abschließenden 800m-Lauf nur knapp hinter dem Bronzerang. Leonie Schinko folgte dem forschen Auftakttempo ihrer direkten Konkurrentin, einer starken 800m-Läuferin. Auf den letzten 150 Metern musste Leonie Schinko abreißen lassen. Ihre Beine waren komplett übersäuert. Nach 2:29min hatte sie sich mit 5.046 Punkten den vierten Rang im Siebenkampf der U20 gesichert – dieselbe Platzierung wie schon bei den deutschen Hallenmehrkampfmeisterschaften. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

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