Berlin-Marathon 2021 - ein besonderes Erlebnis
Einen Startplatz beim Berlin-Marathon zu ergattern, braucht schon unter normalen Bedingungen etwas Glück und erst recht bei dem deutlich reduzierten Teilnehmerfeld in Coronazeiten. Nach vielen erfolglosen vergangenen Anmeldeversuchen war einigen Läuferinnen und Läufern der LG Steinlach-Zollern in diesem Jahr das Glück beim Losverfahren hold und so konnten sich am Wochenende zum 26. September 2021 fünf Läufer und drei Läuferinnen unterstützt durch einige Motivationsbegleiter auf den Weg nach Berlin machen.
Nach wochenlangen Vorbereitungen waren aller guter Dinge, denn auch das Wetter versprach ein gutes Laufwochenende zu werden. Einen Marathon laufen zu wollen, bedeutet erst jahrelanges Grundlagentraining. In der unmittelbaren Vorbereitung sind dann mindestens zehn Wochen lang mindestens 3-4 Trainingseinheiten pro Woche, darunter zunehmend auch einige sehr lange Läufe für die Ausdauer, zu absolvieren. Beim Abholen der Startunterlagen auf der Läufermesse auf dem großflächigen Gelände des ehemalige Flughafen Tempelhof konnte man schon im Vorfeld angesichts vieler Gleichgesinnter erahnen, welche Menge Sportlerinnen und Sportler zum Marathon zusammen kommen würde.
Berlin ist natürlich nicht nur eine Marathonreise wert. So wurde der Tag vor dem Lauf zur Stadtbesichtigung und Spreefahrt genutzt. Die bekannten Sehenswürdigkeiten, wie der Gendarmenmarkt, das Humboldtforum, die Museumsinsel, das Holocaustdenkmal, der Potsdamer Platz, die Straße „Unter den Linden“ und das Brandenburger Tor mit den angrenzenden Regierungsgebäuden wurden besichtigt. In der Stadt herrschte neben den Marathonvorbereitungen geschäftiges Treiben in Vorbereitung der Bundestags- und Berliner Senatswahlen. Für die Marathonies galt die Devise, am Vortag des Rennens nicht mehr zu viel zu Laufen und dennoch viel von der Stadt zu sehen. In dem Fall ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Am Ende des Tages zeigte der Schrittezähler dennoch fast 20.000 Schritte an.
Am Sonntag ging es früh los zu dem riesigen Komplex, der eigens vor dem Reichstag aufgebaut wurde: Kleidersäcke abgeben und sich langsam auf den Weg zum Startblock machen. Eine ganz besondere Stimmung herrschte kurz vor dem Start auf der Straße des 17. Juni. Nach vorne der Blick zur Siegessäule und hinten das Brandenburger Tor. Die vielen Menschen um einen herum waren durch freudige Gesichter und erwartungsvolle Spannung geprägt. Nach dem Start ging es Richtung Hansaviertel, um am Ernst-Reuter-Platz erneut zurück Richtung Bundestag zu laufen. Vorbei am Bundeskanzleramt verlief die Strecke über Berlin Mitte Richtung Neu Köln und Kreuzberg. Hier war auch bereits der Halbmarathon geschafft. Alle 5 km waren Verpflegungsstellen mit Wasser oder ISO-Getränken eingerichtet, die bei den doch sehr warmen Bedingungen gerne in Anspruch genommen wurden, um den Flüssigkeitsbedarf ausgleichen zu können. Begleitet durch tausende Zuschauer und viele Livebands, wurden die Läuferinnen und Läufer förmlich durch die Straßen getragen. Dennoch spürte man so langsam die bereits absolvierten Kilometer. Nach circa 30 km kam dann der letzte Wendepunkt. Von da an ging es wieder zurück durch den Stadtteil Wilmersdorf auf den berühmten Kurfürstendamm zu. Dort lauerte dann auch der imaginäre „Mann mit dem Hammer“, der den Marathonies bei Kilometer 35 versucht, die Beine weg zu hauen. Am Potsdamer Platz angekommen, war man dem Ziel bereits sehr nah. Die letzten 4 km sollten aber noch einmal alles abverlangen. Nach einer letzten Trinkstelle kurz vor dem Gendarmenmarkt ging es dann endlich auf die Zielgerade. Unter den Linden, vorbei am Pariser Platz wartete das Brandenburger Tor unter dem tosenden Beifall der vielen Zuschauer auf alle, die sich durchgekämpft hatten. Viele Läufer und Läuferinnen berichteten von großen Emotionen beim Durchlaufen dieses geschichtsträchtigen Orts. Nach weiteren 200m dann das Ziel, nach dem die überglücklichen Läufer und Läuferinnen sogleich mit einer ansehnlichen Medaille belohnt wurden.
Für die meisten der LG Steinlach-Zollern-Teilnehmer war der Berlin-Marathon ein weiterer Marathon unter vielen. Für Sibylle Schmid war es das erste Erlebnis dieser Art. Am Ende waren sich aber alle einig: Der Marathon in Berlin ist etwas ganz Besonderes und stellt ein Highlight in jeder Läuferkarriere dar.
Die Ergebnisse der LG-Sportler:
Bayer Werner 03:53:02h, Braun Uwe 04:11:49h, Fecker Stefan 04:31:37h, Fröhlich Heinz 03:41:23h, Hirning Sofie 04:09:15h, Scherer Kai 03:14:20h und Schmid Sibylle 05:52:23h. Hilde Buckenmaier absolvierte den Halbmarathon in 02:46:44h.
Getreu dem Motto „Nach dem Lauf ist vor dem Lauf“ geht es in 14 Tagen bereits für einige wieder auf die Strecke. Der 3-Länder-Marathon bei Bregenz wird in Angriff genommen und auch am traditionellen Jahresabschluss am Nikolauslauf in Tübingen wird die LG Steinlach-Zollern wieder mit zahlreichen Vereinsmitgliedern teilnehmen.
Herzlichen Glückwunsch!
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