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Mozart 100 - Physische und mentale Herausforderung


Geschrieben von Claudia Schneider. Veröffentlicht in LT Aktuelles 2021.

Mit Ausrüstung für Notfälle und Wetterkapriolen bepackt und Stirnlampe begann die Herausforderungen früh morgens um 5 Uhr. Das Wetter war optimal, zwar morgens noch etwas kühl, aber den ganzen Tag nicht übermäßig heiß, dafür aber immer sonnig warm. Die ersten Kilometer waren zum Einlaufen noch angenehm flach. Dann aber waren auch schon die ersten Anstiege zu nehmen. Von Salzburg ging es Richtung Fuschel am See. Die ersten 30 Kilometer liefen gut für Werner Bayer und gingen schnell vorbei. Kurz nach Fuschel am See war das Zwölferhorn zu ersteigen, ein wirklich schöner Berg - allerdings mindestens auch so anstrengend. Der wunderbare Ausblick wurde für eine erste Pause genutzt. Abwärts folgte ein knackiger Downhill, der richtig Spaß machte. Weiter ging es nach St. Gilgen zum Wolfgangsee. Ein Stück am See entlang und schon wartete der erneut knackige Aufstieg zum Schafberg. Am höchsten Punkt hier gab‘s wieder eine kurze Pause mit einer Erfrischung. Flüssigkeit und Nahrung zu dosieren, waren entscheidend dafür, ob man den Ultra schaffen konnte oder nicht. Denn der Magen war die größte Unbekannte. Bergauf- und bergablaufen auf und am Rande der Schwäbischen Alb zu trainieren, war Gold wert, denn das war ähnlich, wenn auch nicht so anstrengend wie in diesem Wettkampf. Der höchste Punkt des Schafberg war auch gleichzeitig Halbzeit des Laufes. Die Marathondistanz war längst überschritten. Nun gings wieder in einem weiteren stark technischen Trail nach unten und im großen Bogen zurück zum Wolfgangsee zur schon bekannten Verpflegungsstelle nach St. Gilgen. Nach diesen zwei Bergen waren 3500 der 4800 Höhenmeter überstanden. Diese hatten dann aber ihre Spuren hinterlassen. Einige Kilometer in stark vermindertem Tempo halfen, um dann wieder zügig „Fahrt“ aufzunehmen. Bei ca. Kilometer 100 auf dem Nockstein, es war schon dunkel, gab‘s den schönsten Blick: Das Ziel Salzburg erstrahlte mit den vielen Lichtern der Großstadt als eine super Kulisse. Vor dem Ziel galt es allerdings, ca. 800-1000 nicht enden wollenden Treppen zum letzten Anstieg auf den Kapuzinerberg zu bewältigen. Irgendwann und irgendwie war auch das geschafft und es ging dann den letzten Downhill in die Stadtmitte von Salzburg hinunter. Auf den letzten Metern hat die aufmunternde Anfeuerung einiger Passanten und Zuschauern die Ultra-Läufer ins Ziel getragen. Für Werner Bayer mit schmerzenden Beinen und vor allem Fußsohlen, aber glücklich, diese Herausforderung gemeistert zu haben.

Herzlichen Glückwunsch!