Beiträge vom 15.04.20

Nachwuchs-Siebenkämpferin Sandrina Sprengel im Corona-Zeitalter

(MarGru) Sandrina Sprengel von der LG Steinlach-Zollern hat nach einer fulminanten Saison 2019 (vier Medaillen bei Deutschen Jugendmeisterschaften U16 und zwei Baden-Württembergische Rekorde) auch in der Wintersaison 2019/2020 in ihrem ersten Jahr der U18-Altersklasse schon überzeugt. So wurde sie Baden-Württembergische Meisterin über 60m Hürden, Württembergische Meisterin im Fünfkampf und kam bei den Deutschen Hallenmehrkampfmeisterschaften auf Rang 5. Dabei überraschte die junge Grosselfingerin mit deutlichen Leistungssteigerungen über die Hürden, im Hochsprung oder auch im Kugelstoßen.

Zum Beginn des neuen Schuljahres im September 2019 wechselte Sandrina ans Sportinternat nach Stuttgart, um die perfekte Infrastruktur im Bundesleistungszentrum Stuttgart für ihre weitere Entwicklung nutzen zu können. Nach den abgestimmten Trainingsplänen von Heim- und Landestrainer sollten in ihrem ersten Jahr die weitere Verbesserung der Sprintfähigkeit sowie die Verfeinerung der Bewegungsläufe in den unterschiedlichen Disziplinen im Vordergrund stehen. Dies klappte im professionellen Umfeld im Stuttgarter Leistungszentrum richtig gut. Doch dann kam die Coronakrise. Auch das Sportinternat in Stuttgart wurde wie andere Schulen in Deutschland geschlossen. Sandrina zog wieder nach Grosselfingen zu ihren Eltern und Brüdern. Alle Trainingshallen und Stadien wurden gesperrt. Unkonventionelle Lösungen waren gefragt. Sandrina absolviert seither ihre Einheiten auf Wiesen oder Waldwegen, in der heimischen Wohnung oder in der Garage. Mit diesen Gegebenheiten zieht sie seither ihre Trainingspläne mit 6 Trainingseinheiten pro Woche zumeist solo, manchmal auch zu zweit, unter Berücksichtigung der Abstandsregeln sehr konsequent durch. In diesem Umfeld kann man relativ gut Athletik-, Konditions- und Schnelligkeitstraining durchführen. Etwas schwieriger wurde es mit dem Techniktraining. Doch mit Kreativität haben sich auch hier Möglichkeiten gefunden. So stellte sie sich die leichten Trainingshürden auf dem Waldweg mit entsprechenden Abständen auf. Kugelstoßen oder Speerwerfen darf sie auf einer privaten Wiese absolvieren. Für das Athletik- oder Kräftigungstraining hat sie sich manche Gerätschaften ausgeliehen. Natürlich ist die 16-jährige Vollblutsportlerin traurig, dass es jetzt nicht ins Trainingslager mit dem Kader ging und die Wettkämpfe bis auf weiteres abgesagt sind. Da ihr Fokus sowieso mittelfristig auf der Saison 2021 lag, in der sie sich Chancen ausrechnet, dann auch international an den Start gehen zu dürfen, geht ihr Blick aber nach vorne. „Zum Glück besteht das derzeitige Programm für mich nicht nur aus Athletik-, sondern enthält auch aus Techniktraining. Das macht mir einfach mehr Spaß.“ Weil der Druck der bevorstehenden Wettkämpfe derzeit nicht da ist, hat sich Sandrina in Abstimmung mit ihren Trainern einige spezielle Stellschrauben vorgenommen, von denen sie längerfristig dann profitieren wird.

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