Kelson de Carvalho wird Deutscher U18-Meister im Diskuswurf

OLYMPUS DIGITAL CAMERA         (MarGru) Bei den deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften vom 15. bis 17. Juli 2022 in Ulm waren drei Athleten der LG Steinlach-Zollern am Start: Sandrina Sprengel (WU20) über 100m Hürden und im Weitsprung, Soraya Sprenger (WU18) im Diskuswurf, sowie Kelson de Carvalho (MU18) im Kugelstoß und Diskuswurf.

Herausragend war dabei der Auftritt von Kelson de Carvalho bei seinen ersten deutschen Meisterschaften. Der 16-jährige Hechinger im Trikot der LG Steinlach-Zollern steht in der aktuellen deutschen Bestenliste sowohl im Kugelstoßen als auch im Diskuswurf unter den Top 5. Da er sich als Zweitplatzierter in der Rangliste des Diskuswurfs mit seiner Bestweite von 57,14m dort die größten Chancen ausrechnete, verzichtete er auf das Kugelstoßen am Samstagvormittag und setzte alles auf die Karte Diskuswurf am frühen Samstagabend. Im ersten Versuch startete das großgewachsene Wurftalent mit 51,41m und setzte sich auf Rang zwei. In den weiteren Versuchen merkte man ihm die Aufregung an. Dabei vergaß er, seine eigentlich gute Technik einzusetzen. Als er nach dem vierten Versuch auf den 5. Rang abgerutscht war, besann er sich dann wieder seiner technischen Fähigkeiten, so dass er sich im fünften Versuch auf 54,10m steigern konnte und vorübergehend die Führung übernahm. Diese Weite übertraf der Zweitplatzierte Ole Mehlberg aus Neubrandenburg danach wieder um 13 Zentimeter. Es war schön zu beobachten, wie Kelson de Carvalho das Duell in der Folge im letzten Versuch angenommen hatte. Er animierte das Publikum, ihn zu unterstützen und ließ in einem technisch starken Wurf die 1,5kg-Scheibe auf 56,26m hinaussegeln. Damit hatte er auch seinem letzten Widersacher den „Zahn gezogen“ und den deutschen Meistertitel im Diskuswurf der MU18 gewonnen. Die Leistung ist umso höher einzustufen, wenn man bedenkt, dass er dem jüngeren U18-Jahrgang angehört und im nächsten Jahr seinen Titel verteidigen kann.

Pech hatte Soraya Sprenger im Diskuswurf der WU18. Sie litt die ganze Woche unter einer ordentlichen Erkältung, wollte sich aber dennoch nicht den Start beim Saisonhöhepunkt entgehen lassen. Offensichtlich war die 16-jährige Ofterdingerin durch die Erkrankung aber so geschwächt, dass sie deutlich hinter ihrer bisherigen Saisonbestleistung von 43,77m zurückblieb, mit der sie auf Platz 5 der aktuellen Rangliste angereist war. 36,08m bedeuteten leider schon nach dem Vorkampf das Aus, womit die Bundeskaderathletin ihr wahres Potential in Ulm nicht zeigen konnte.

Sandrina Sprengel startete bei den Jugendmeisterschaften, obwohl sie im Hinblick auf die U20-WM aktuell einen intensiven Trainingsblock absolviert hat. Man merkte ihr in Ulm die derzeit fehlende Spritzigkeit an. So lief sie im Vorlauf über die 100m Hürden ein technisch ordentliches Rennen und wurde mit 14,32s gestoppt. Damit hätte sie sich für den Zwischenlauf qualifiziert gehabt, aber im Hinblick auf den später zeitgleich anstehenden Weitsprung war von vornherein nur der Vorlauf für die 18-jährige Grosselfingerin im Trikot der LG Steinlach-Zollern vorgesehen.
Im Weitsprung zeigte sich bereits beim Einspringen, dass sie aktuell noch trainingsbedingt zu müde ist, um wie zuletzt in ihrem Rekord-Siebenkampf auf 6,37m hinauszuspringen. So sprang sie nach einem ungültigen ersten Versuch solide 5,88m weit. Doch dies bedeutete auch für die starke Siebenkämpferin mit Rang 11 nach dem Vorkampf „ihre Sachen zu packen“ und auf den Endkampf verzichten zu müssen. Doch der Fokus der Siebenkämpferin liegt eindeutig auf den Junioren-Weltmeisterschaften der U20 in Kolumbien, bei denen sie in der ersten August-Woche dann in Top-Form an den Start gehen möchte.

Herzlichen Glückwunsch!